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VcKB - Mit Leib und Seele

Mit Leib & Seele2. Ausgabe Seite 3 Fisch statt Fast Food Am Potsdamer Darmzentrum wird Wert auf richtige Ernährung gelegt – als Vor- und Nachsorge kontakt St. Josefs-Krankenhaus Potsdam – Darmzentrum Allee nach Sanssouci 7, 14471 Potsdam Tel. (0331) 96 82 30 00 sjkp@alexius.de www.alexianer-potsdam.de Die Fünf-Meter-Abwehr. Der Darm. Der menschliche Darm: Fünf Meter lang, zwei Meter Durch- messer. Das Material: Kunststoff. Es ist ein begehbares Modell, visuelle Attraktion der »Woche der Darmgesundheit«, die das Potsdamer St. Josefs-Krankenhaus vom . bis 2. Oktober veranstaltet. Wer durch den Verdauungstrakt wandert, wird an einigen Stellen kleine Plastikwucherungen entdecken: Nachbildungen von Geschwüren. »Darmkrebs ist Volks- krankheit«, erklärt Dr. Christiane Laun, Leiterin des Darmzentrums und Chefärztin der Klinik für Chirurgie. Jedes Jahr sterben in Deutschland daran dreißigtausend Menschen. Und es werden immer mehr, »noch wis- sen wir nicht ganz genau, warum.« Darmkrebs ist vererbbar, das ist den Me- dizinern bekannt. Eine andere Ursache für den Ausbruch sehen sie in der falschen Ernährung: »Zu viel rotes Fleisch, zu wenig Bewegung, dazu Übergewicht«, Gesundheit und Krankheit ganzheitlich verstehen! Gesundheit ist das Miteinander von Leib und Seele. In Krankenhäusern müssen leistungsstarke Medizin und menschliche Zuwendung Hand in Hand gehen. Mehr dazu unter www.vckb.de Entscheidungsfreiheit erhalten! Wir brauchen Kliniken, die Sie nach Ihrer Meinung fragen – und Ihnen das Recht ein- räumen, unterschiedliche Meinungen zu hören. Mehr dazu unter www.vckb.de Ist mehr als fünf Meter lang, mehr als zweihundert Quadratmeter Schleimhautfläche: Als größtes Immunorgan ist unser Darm wichtiger Teil des körpereigenen Abwehrsystems – über achtzig Prozent aller Abwehrzellen haben sich hier im Darm angesiedelt. Mit Unterstützung der Darmflora lernen die Abwehrzellen zwischen »gut« und »böse« zu unterscheiden und darauf zu reagieren. Denn der Darm ist die Verbindung zur Außenwelt, er muss sich mit allen Fremdstoffen auseinandersetzen: Bakterien, Viren, Pilzen. Und auch psychischer Stress wirkt sich auf die Immun- situation im Darm aus. Wieder Lust am Leben Depression ist vielfältig: An der Immanuel Klinik Rüdersdorf wird den Patienten die Lust aufs Leben zurückgegeben Heinrich von Kleist hatte genug: »Meine Seele ist so wund, dass mir, ich möchte fast sagen, wenn ich die Nase aus dem Fenster stecke, das Tageslicht wehe tut, das mir darauf schimmert.« Mit einer Pistolenkugel setzte Kleist seinem Leben ein Ende, seine Geliebte nahm der Schriftsteller mit auf die letzte Reise. Heinrich von Kleist litt unter seiner schweren De- pression. »Diese Form ist relativ selten«, erklärt Pro- fessor Dr. Martin Heinze. Leichte und mittelschwere Depressionen hingegen treten häufiger auf. Betroffe- ne wie Kleist befinden sich in einer Abwärtsspirale, aus der sie selbst nicht so leicht herauskommen. In der Öffentlichkeit wird Depression noch immer als Wil- lensschwäche abgetan. »Diesen Menschen wird Selbst- verschulden unterstellt.« Selbst den Angehörigen falle das Verständnis manchmal schwer. Die Berichterstat- tung gerade der Boulevardmedien suggeriert, dass 110 Prozent der Deutschen depressiv seien. Tatsäch- lich sind es bis zu zwanzig Prozent der Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine behandlungsbedürftige Depression bekommen. Und genau darin besteht die grundlegende Schwierigkeit: »Der Begriff Depression ist sehr unscharf und vielfältig.« Zumindest sei das Be- wusstsein durch die vielen Presseberichte gestiegen, »früher konnte man darüber nicht reden.« Depression war Tabuthema. Verstimmung ohne Anlass, wenig Freude, Antriebs- losigkeit. Dazu keinen Appetit mehr, Verdauungspro- bleme, Schlaflosigkeit und ständig das Gefühl, müde und schlapp zu sein: Die Anzeichen sind nicht immer eindeutig, aber eben vielfältig. So wie auch die Auslöser für Depressionen: Der Verlust einer nahe stehenden Person kann eine Ursache für den Ausbruch einer De- kontakt Immanuel Klinik Rüdersdorf Abteilung Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik Seebad 82/83, 15562 Rüdersdorf bei Berlin Tel. (033638) 83-0 ruedersdorf@immanuel.de www.psychiatrie.immanuel.de www.ruedersdorf.immanuel.de zählt Ulrike Gerstmann die vermutlichen Krankheits- auslöser auf. Vor fünfzig Jahren aß der Durchschnitts- deutsche dreißig Kilo Fleisch, heute schafft er pro Jahr das Dreifache. Die Ernährungsexpertin rät, sich bei der Wahl der Kost an Italienern und Spaniern zu orientie- ren, also Ballaststoffe, Gemüse, Fisch auf den Speise- plan zu setzen. Das Risiko online selbst testen Auf den Internetseiten des Darmzentrums ist ein Test abrufbar, der das Krebsrisiko ermitteln soll – auch kuli- narische Vorlieben werden erfasst. Während junge Menschen an erblich bedingtem Darmkrebs erkran- ken, kann bei Älteren die Lebensweise lebensgefähr- lich sein. Zehn Jahre dauert die Entwicklung vom Darmpolypen zum Tumor, »wir haben dann zwei Krank- heitsgipfel: um die 65 Jahre und zwischen dem 75. und 80. Lebensjahr,« so Dr. Laun. Die Heilungschancen für Darmkrebs sind umso größer, je früher Karzinome entdeckt werden. Im spä- teren Stadium, wenn Symptome für den Betroffenen selbst spürbar sind, ist es oft der Hausarzt, der den Er- krankten überweist: Seit fast fünf Jahren übernimmt dann das Darmzentrum am St. Josefs-Krankenhaus ihre Behandlung. In Potsdam war es das erste Kompe- tenzzentrum – und brandenburgweit das erste mit Zer- tifikat, vergeben von der Deutschen Krebsgesellschaft. Potsdamer Darmwoche vom . - 2. Oktober Christiane Laun wirbt vehement für eine Vorsorgeun- tersuchung. Sie selbst hat die »Koloskopie« absolviert; eine Routineuntersuchung, völlig schmerzfrei, aber noch immer in der Öffentlichkeit ein Tabuthema. Dr. Christiane Laun, Ulrike Gerstmann und ihre Kol- leginnen und Kollegen vom Darmzentrum wollen und müssen aufklären und sie hoffen, die »Darmwoche« im Herbst lockt möglichst viele Besucher auf das Klinik- gelände, und in das Darmmodell. pression sein, eine andere Stress im Beruf oder die Kündigung im Job. Jedoch gibt es noch die zweite Gruppe: die biologisch bedingte Depression. Unstrit- tig hingegen ist, »es ist ein objektiver Zustand, den der Betroffene nicht wissentlich herbeigeführt hat« – Depression gilt als Erkrankung wie jede andere auch. Viele Betroffene wollen sich nicht eingestehen, psychisch krank zu sein. Obwohl ihre Probleme unbe- dingt behandelt werden müssen: Sie gehen nicht zum Arzt. Professor Dr. Heinze, der Chefarzt der Abteilung Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik an der Immanuel Klinik Rüdersdorf, betont, dass lediglich zehn Prozent der tatsächlichen depressiven Symptome adäquat behandelt werden. »Da gehen viele Menschen auf dem Weg verloren.« Depressive stellen die größte Patientengruppe auf seiner Station. Etwa die Hälfte der Psychiatriepatienten – das sind jedes Jahr etwa 1.500 – ist in der einen oder anderen Weise daran erkrankt. Die Mehrzahl behandeln Professor Dr. Heinze und seine Kollegen ambulant in der Institutsambulanz oder teil- stationär an den Standorten Fürstenwalde, Strausberg und Rüdersdorf, damit eine möglichst niederschwellige und wohnortnahe Versorgung angeboten werden kann. In selteneren Fällen ist eine stationäre Behandlung notwendig. Die Einweisung dazu erfolgt in der Regel durch niedergelassene Ärzte. Einige Patienten kom- men auch von allein vorbei und melden sich dann in der Rettungsstelle. Fast alle Patienten holen Professor Dr. Martin Heinze und sein Team aus der Depression. Dafür nutzen sie zwei Therapiewege: die Psychotherapie und die Pharmakotherapie. »Egal, woher die Depression kommt: Es muss beides gemacht werden.« Bei schwer Depressiven zum Beispiel müssten beide Therapie- wege gegangen werden: Wenn die Depression so schwer ausgeprägt ist, dass die Patienten bettlägerig oder ihre Vitalfunktionen schwer gestört sind, ist die medika- mentöse Behandlung neben der kontinuierlichen Zu- wendung und Pflege oft die zunächst einzige Option. Eine Psychotherapie kann dann beginnen, wenn es den Patienten besser geht. Diese Patienten bekommen zunächst nur Medikamente verabreicht. Und die sollen die Botenstoffe erhöhen; Noradrenalin und Serotonin – Hormone, die Glücksgefühle und Vitalität auslösen. »Aber noch ist unklar, ob die Patienten depressiv sind, weil sie weniger Botenstoffe haben oder ob sie weniger Botenstoffe haben, weil sie depressiv sind.« Ihnen allen kann geholfen werden, verspricht Professor Dr. Heinze, »Depressionen sind gut behandelbar – das ist die wich- tige Botschaft.« Dr. Christiane Laun Schon mal vormerken: Woche der Darmgesundheit vom . bis . Oktober ! Es darf auch gerne Obst sein. Richtige Ernährung hilft, Darmkrebs vorzubeugen. Hilfe für die Seele – Depressionen sind gut behandelbar. info forderung 2 forderung 3

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