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Mit Leib & Seele

Mit Leib & Seele 3. AusgabeSeite 2 Das Ziel: Kontrolle Epilepsie, das ist eine Rhythmusstörung. Professor Straub bezeichnet sie sogar als Rhythmuskatastrophe, die oft von einer bestimmten Region im Gehirn aus- geht und andere Regionen aus dem Takt bringt. Diese Disharmonie im Kopf dauert manchmal nur wenige Se- kunden, selten länger als zwei, drei Minuten. In dieser Zeit »machen die Gehirnzellen Unsinn«. »Es gibt Anfäl- le, da kann der Betroffene für Sekunden nicht spre- chen«, erklärt Professor Straub. Und dann wären da die Anfälle, nach denen der Epilepsiekranke von seinen Angehörigen gesagt bekommt: »Du hast gerade nicht reagiert, dein Blick ist ins Leere gegangen«. Warum sieht man in der Öffentlichkeit keine Menschen, die plötzlich einen Anfall erleiden? »Das hat viele Gründe.« Einige Anfallsformen verlaufen so subtil, dass die Öffentlichkeit nichts davon mitbekommt. Insgesamt sind die Anfälle, auch die spektakulären, seltener geworden – »wir können besser behandeln«. „Wir helfen Schwerbetroffenen, die sich nicht mehr trauen, ihre Wohnung zu verlassen«, nicht nur aus Angst vor einem Anfall an sich, auch aus Scham. Epi- lepsie wird auch heute noch oft als Makel empfunden, Betroffene werden ausgegrenzt. Drei Viertel der Be- troffenen können Experten wie Professor Straub mit Medikamenten so gut einstellen, dass sie ohne Ne- benwirkungen anfallsfrei bleiben. Diese Medikamen- te schützen vor den Anfällen, die Ursachen – oft nur kleinste Veränderungen des Hirngewebes – können sie aber nicht beseitigen. Daher ist in den meisten Fällen eine lebenslange Therapie erforderlich. Patienten sollen sich angenommen fühlen Es gibt also Ursachen und manchmal auch Anlässe »und das ist das Grundverständnis, das man von der Krank- heit haben muss«. Einige Epilepsiebetroffene wissen genau, was sicher einen Anfall auslöst – Reflexepilepsie, eine seltene Form. Dann kommt die Gruppe der Betroffe- nen, die eine ungefähre Ahnung haben, was den nächs- ten Anfall bewirken könnte, bei manchen zum Beispiel Schlafentzug. Bei den meisten Betroffenen lassen sich aber keine Auslöser erkennen, die Anfälle treffen sie »aus heiterem Himmel« – eine große Belastung. Epilepsiebetroffenen wirksam zu helfen schließt viele Dinge ein, besonders, wenn Anfallsfreiheit nicht er- reicht werden kann: Aufklärung, Abbau von Ängsten und Vorurteilen, manchmal berufliche Neuorientie- rung und vieles mehr. »In unserer Klinik helfen wir den Patienten, mit der Krankheit zurechtzukommen – in allen Lebensbereichen.« Die Epilepsieklinik Tabor behandelt daher auch beglei- tende psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen: Tabor und Bethel in Bielefeld sind die einzigen Einrichtungen mit die- sem speziellen Versorgungsangebot in Deutschland. Beide Kliniken gehören zu den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Tabor bietet zusammen mit dem Kooperationsnetzwerk des Epilepsiezentrums Berlin- Brandenburg das gesamte Spektrum moderner Epilep- tologie auf höchstem Niveau. »Unsere Patienten sollen sich angenommen fühlen«, betont Professor Straub, »wir wollen die Menschen spüren lassen, dass sie in einem christlich geprägten Haus professionelle Unter- stützung bekommen, gleichsam, dass wir mit ihnen die Meile mehr gehen.« Den richtigen Rhythmus finden Die Epilepsieklinik Tabor verschafft Epilepsiebetroffenen neue Perspektiven Bitte nicht »Epileptiker« sagen. »Damit engt man den Menschen zu sehr auf seine Krankheit ein.« Professor Hans-Beatus Straub will Vorurteile abbauen, zu viele Klischees sind mit der Krankheit verbunden. Epilepsiebetroffene, sie behandeln Straub und seine Kollegen in einer Einrichtung, die sich ausschließlich mit dieser komplexen Krankheitsgruppe befasst. Bis zu sechzig stationäre Behandlungsplätze stehen zur Verfügung, tausende Betroffene werden jedes Jahr auch ambulant behandelt. Sie kommen in die Epilepsieklinik Tabor, um endlich von den Anfällen befreit zu werden. kontakt Epilepsieklinik Tabor Epilepsiezentrum Berlin-Brandenburg Ladeburger Straße 15, 16321 Bernau b. Berlin Tel. (03338) 752-0 h.straub@epi-tabor.de www.epi-tabor.de Das bedeutet für uns: Die unverlierbare Würde jedes Menschen ist allein mit dem Menschsein gegeben. Unser Einsatz für Menschen hängt deshalb nicht von ihren Ei- genschaften ab, von ihren Leistungen oder Einstellungen, ihrem Alter oder Geschlecht. Wir glauben, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen ist: Gott schuf den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie (Genesis 1,27). Wir achten die Würde jedes Menschen. ethische grundpositionen kurz vor dem Tod«. Gäbe es nicht Angebote wie das der Immanuel Klinik Rüdersdorf, würden Patienten nach der stationären Behandlung auf der Palliativstation bei Symptomen immer wieder stationär aufgenommen werden müssen. Aber mit der ambulanten palliativen Versorgung zu Hause (SAPV) können sie einen Umweg einschlagen, der ihnen möglichst viel Lebensqualität zurückgibt. Die Angehörigen als Partner Auf der Palliativstation kümmert sich ein multiprofes- sionelles Team um die Patienten. Neben der medizini- schen Behandlung bekommen die Patienten Musikthe- rapie geboten, Ergo- und Physiotherapie, sie sollen wieder erlernen können, wie sie sich durch die Wohnung bewegen. Der Sozialdienst hilft und natürlich die »Palli- ativ Care-Pflege«, besonders geschulte Schwestern und Pfleger. Ihre Arbeit mit den Palliativkranken habe viel mit Zuwendung zu tun, mit Empathie und Kommunika- tion. Die wichtigsten Partner von Medizinern, Pflegern und Therapeuten sind die Angehörigen. »Sie tragen eine große Last«, die soll ihnen nicht zu schwer sein, dafür werden sie vom Sozialdienst geschult und einer Psychoonkologin beraten. »SAPV« heißt spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Auch dieses Versor- gungsangebot setzt ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Palliativ-Care-Pflegekräften und ambulanten Hospizdiensten um. Im vergangenen Quartal wurden mehr als fünfhundert Palliativpatienten zu Hause be- treut. Erkner, Königs-Wusterhausen, Strausberg, Bernau – das Versorgungsgebiet ist groß. Lebensbewusst Was ist gutes Sterben? Die Chefärztin der Abteilung Palliativmedizin überlegt lange. »Wenn man bis zum Schluss wirklich ernst genommen wird.« Was genau bedeutet das? »Nicht mit seiner Krankheit stigmati- siert zu werden.« Ihn so behandeln, wie es die Situation erfordert, in der sich der Patient befindet. Und bloß kein falsches Mitleid, »einfühlsam und ehrlich, ja das ist es, das macht gutes, würdevolles und friedliches Sterben aus.« Dazu noch die Familie einbeziehen, die besten Freunde. Dann kann sie kommen, der Eintritt in die letzte Ruhe. Und wie ist es bei ihr, hat sich ihre Beziehung zu Sterben und Tod verändert? Das Leben bewusster genießen, lautet die wenig überraschende Antwort, auch alles, was mit der Arbeit auf der Pallia- tivstation verbunden sei. Die Immanuel Klinik Rüdersdorf ist eine christliche Einrichtung. Glauben kann helfen, schwerste Situatio- nen zu überstehen, mit ihnen umzugehen. Die Betreu- ung der Patienten auf der Palliativstation sei nicht unbedingt von Glauben bestimmt. Aber, meint die Chef- ärztin, alles hängt letztlich dann doch zusammen: »Dem Leben zuliebe« ist das Motto der Immanuel Diako- nie. Auf der Palliativstation in Rüdersdorf bekommt dieser Anspruch keine andere, aber eine noch intensi- vere Bedeutung. kontakt Immanuel Klinik Rüdersdorf Abteilung für Palliativmedizin Seebad 82/83, 15562 Rüdersdorf b. Berlin Tel. (033638) 83-0 ruedersdorf@immanuel.de www.ruedersdorf.immanuel.de Das bedeutet für uns: Wir haben den Anfang des Menschen- lebens und sein Ende im Blick. Auch Leid und Krankheit ge- hören zum Leben und begrenzen es. Wir begleiten Menschen an diesen Grenzen. Dabei orientieren wir uns am Wahrnehm- baren und an der Hoffnung auf Heil. Zur Begrenztheit des Menschen gehört auch seine Fehlbarkeit. Menschen sind auf Vergebung angewiesen. Wir wissen um die Grenzen des Menschen. ethische grundpositionen Qualität Werte durch Wir glauben, dass das Ja Gottes zum Menschen nicht an unseren Grenzen endet. Denn ich bin ge- wiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges … können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn (Römer 8,38f). Dr. med. Kerstin Stahlhut Chefärztin der Abteilung Palliativmedizin Prof. Dr. Hans-Beatus Straub Chefarzt Bernau ist einer von zwei Standorten des Epilepsiezentrums Berlin-Brandenburg. Qualität Werte durch

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